LemaS-Netzwerktreffen an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe
Schule und Wissenschaft gemeinsam auf Kurs – Potenziale und Stärken besser fördern durch Schul- und Unterrichtsentwicklung
Rund 50 Schulleitungen, Lehrpersonen und Vertretungen der Landesinstitute aus Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und aus Baden-Württemberg versammelten sich am 7. Oktober an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, um sich über die Bundeslandgrenzen hinweg zur Verankerung von Schul- und Unterrichtsentwicklung auszutauschen und weiterzubilden. Das Netzwerktreffen wurde vom BMBF geförderten Forschungsverbund „Leistung macht Schule“ (LemaS) ausgerichtet, der seit 2018 mit bundesweit 300 Schulen Strategien, Konzepte und Materialien entwickelt. Sie dienen dazu, die individuellen Potenziale und Stärken der Schülerinnen und Schüler besser erkennen und fördern zu können
Die Gesamtleitung des 18 Universitäten und Hochschulen umfassenden Forschungsverbunds sowie drei Schwerpunktprojekte zur Schulentwicklung und der Potenzialförderung im Deutschunterricht sind an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe angesiedelt. Das Gesamtvorhaben von „Leistung macht Schule“, einer gemeinsamen Initiative von Bund und Ländern, wird an den LemaS-Schulen in unterschiedlichen Teilprojekten umgesetzt, die einen Fokus auf Veränderungen im Unterricht legen oder die Entwicklung der gesamten Schulen, zum Beispiel durch die Erarbeitung von Leitbildern oder Netzwerkstrukturen in den Blick nehmen.
Wie können sich Entwicklungsprozesse in Unterricht und Schule wechselseitig bereichern?
„Mit den Thematischen Netzwerktreffen unterstützen wir die inhaltliche Verknüpfung der Teilprojekte und die Vernetzung zwischen den Schulen“, so Prof. Dr. Gabriele Weigand von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, die den Forschungsverbund koordiniert und selbst zwei Teilprojekte leitet. Wie können sich Entwicklungsprozesse in Unterricht und Schule wechselseitig bereichern? Diese Frage rahmte das Programm. Projektleitungen und wissenschaftliche Mitarbeitende von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe sowie den Universitäten Gießen, Rostock und Münster hielten Impulsvorträge zu Möglichkeiten der Begabungs- und Begabtenförderungen. Auch einige Schulen präsentierten ihre Beispiele aus der Praxis.
Für eine begabungs- und leistungsfördernde Schulgestaltung
In den Workshops erarbeiteten die Schulleitungen und Lehrpersonen unter Berücksichtigung ihrer bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse konkrete Möglichkeiten und Wege der Verknüpfung von Schul- und Unterrichtsentwicklung. Dabei bot die Auseinandersetzung mit dem Selbstreflexionsinstrument SELF den Teilnehmenden Orientierung und Denkanstöße für ihr Handeln. SELF bezeichnet die sechs „Schulentwicklungsdimensionen für eine begabungs- und leistungsfördernde Schulgestaltung“ und ermöglicht es den Schulen, sich eigenaktiv bzw. im Austausch mit anderen mit begabungs- und leistungsfördernder Schul- und Unterrichtsentwicklung zu befassen. Das Instrument wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Gabriele Weigand und Prof. Dr. Christoph Perleth (Universität Rostock) von den wissenschaftlichen Teams in Karlsruhe und Rostock entwickelt. Als LemaS-P³rodukt, damit sind Strategien, Konzepte, Maßnahmen und Materialien zur Förderung (potenziell) leistungsstarker Schülerinnen und Schüler gemeint, gehört der SELF zu den zentralen Ergebnissen der gemeinsamen Arbeit von Wissenschaft und Schulpraxis in LemaS.
Das Netzwerktreffen an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe bildete den Abschluss der Veranstaltungsreihe des Forschungsverbunds, die in diesem Jahr an unterschiedlichen Orten im Bundesgebiet insgesamt sechs Mal stattgefunden hat.
LemaS in aller Kürze
„Leistung macht Schule“ ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Forschungs- und Schulentwicklungsprojekt zur Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler. Das Projekt ist eingebettet in eine auf zehn Jahre angelegte Initiative von Bund und Ländern. Der interdisziplinäre Forschungsverbund LemaS („Leistung macht Schule“), bestehend aus 18 Universitäten, übernimmt die wissenschaftliche Ausgestaltung sowie die Gesamtkoordination des Forschungs- und Entwicklungsprogramms der ersten Förderphase (2018- Juni 2023). Die Umsetzung erfolgt dabei in 22 Teilprojekten, die bundesweit mit insgesamt 300 Schulen aus dem Primar- und Sekundarbereich aller Schulformen kooperieren. Ziel ist die theorie- und evidenzbasierte Optimierung leistungsfördernder Schul- und Unterrichtsgestaltung. Es entstehen vielfältige LemaS-P³rodukte, das sind Strategien, Konzepte, Maßnahmen und Materialien, die unter anderem der Professionalisierung im Bereich der Begabungs- und Begabtenförderung dienen sowie in Schule und Unterricht eingesetzt werden können, um die Potenziale und Begabungen der Kinder und Jugendlichen optimal erkennen und fördern zu können.
Weitere Informationen