TonZone: „Stille Post“ der Artefakte lässt einzigartige keramische Landschaft entstehen
In dem kooperativen Seminarprojekt „TonZone“ von Pädagogischer Hochschule Karlsruhe, Staatlicher Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und sechs Schulen haben 30 Studierende sowie rund 150 Schüler:innen in der Majolika Manufaktur Karlsruhe eine raumfüllende Installation aus ungebranntem Ton erschaffen. Zu sehen das Ton-Ensemble ab 9. Juli.
Im Rahmen des kooperativen Seminarprojekts „TonZone“ stand Studierenden, Schüler:innen und Gästen dieses Sommersemester ein vormals von Markus Lüpertz genutztes Atelier in den Gebäuden der Majolika Manufaktur Karlsruhe zur Verfügung. Entstanden ist eine raumfüllende Installation aus ungebranntem Ton als keramische Landschaft. Viele unterschiedliche Hände haben eine Welt mit ihren Schönheiten und Problemen geformt: wie sie vergeht, im Moment ist und wie sie sein könnte.
Beteiligt waren das Institut für Kunst der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA), die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe sowie sechs Karlsruher Schulen: Hebel-Grundschule und Hebel-Realschule sowie Pestalozzi-Werkrealschule, Bismarck-Gymnasium, Max-Planck-Gymnasium und Goethe-Gymnasium.
Vernissage am 9. Juli
Für die Öffentlichkeit zugänglich ist das Ton-Ensemble zunächst im Rahmen der Vernissage am Sonntag, 9. Juli, von 11.30 bis 18 Uhr sowie anschließend von Mittwoch, 11., bis Freitag, 14. Juli, jeweils von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Den Anfang gemacht hatten zu Semesterbeginn die Jüngsten: Die Schüler:innen der Hebel-Grundschule hatten in den Raum gestellt, was ihnen an einem Morgen im April wichtig war, vom eigenen Bett bis hin zur globalen Lage. Dies wurde von verschiedenen hinzukommenden Gruppen (Schüler:innen, Studierende und Erwachsene) aufgegriffen: Formen wurden von anderen Händen wiederholt, Inhalte mit anderen Augen gesehen, Antworten gegeben, neue Fragen aufgeworfen. Gespielt wurde eine „Stille Post“ der Artefakte zwischen Menschen aus unterschiedlichen Lebensaltern und sozialen Kontexten, die nach und nach in ihren keramischen Arbeiten aufeinander reagieren und auf die sich durch die hinzukommenden Arbeiten verändernde Raumsituation Bezug nehmen.
Neugier wiederfinden und sich auf eine Sache einlassen
„Unsere Studierenden, allesamt angehende Kunstlehrer:innen, haben schnell erkannt, in welchem Maße Kinder handlungs- und entscheidungsfähig sind. Und sie haben von ihnen gelernt, sich selbst auf eine Sache einzulassen und ihre eigene Neugier wiederzufinden – als Teil einer kreativen Situation, die auch von ihnen Flexibilität im Vorgehen verlangte“, erläutert Prof. Dr. Lutz Schäfer, Leiter des Instituts für Kunst der PHKA. „Das Neue zu entdecken, das in der jeweils vergangenen Woche unbekannterweise modelliert worden war, eröffnete jede Sitzung. Sich inspirieren zu lassen und trotzdem ‚sein Ding‘ zu machen, funktionierte von Woche zu Woche besser“, bilanziert der Bildende Künstler.