Leistungsstarke und leistungsfähige Schüler besser fördern
Mit wissenschaftlicher Expertise aus Karlsruhe
Deutschlandweiter Verbund von Hochschulen hat Zuschlag für Forschungsprojekt „Leistung macht Schule“ erhalten / Pädagogische Hochschule Karlsruhe übernimmt Koordination / Für wissenschaftliche Begleitung der Bund-Länder-Initiative „Förderung leistungsstarker und potentiell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler“ fließen 18 Millionen Euro / Schub für die Schul- und Unterrichtsentwicklung
Im November 2016 hatten Kulturministerkonferenz und Bundesministerium für Bildung und Forschung die Initiative „Förderung leistungsstarker und potentiell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler“ vorgestellt. Für die wissenschaftliche Begleitung dieser Initiative, die von Bund und Ländern ausgeschrieben worden war, hat der bundesweite Forschungsverbund „Leistung macht Schule“ den Zuschlag erhalten. Verbundkoordinatorin ist Prof. Dr. Gabriele Weigand von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, Trägerin des Bayerischen Staatspreises für Unterricht und Kultus 2017.
Startschuss für die Bund-Länder-Initiative war am 30. Januar 2018 in Berlin. Den Eröffnungsvortrag der Auftaktveranstaltung mit Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und Stefanie Hubig, Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz, hat Prof. Dr. Weigand gehalten. „Wir freuen uns sehr, dass unser Forschungsverbund in den kommenden Jahren die Möglichkeit hat, in Kooperation mit 300 beteiligten Schulen und deren Lehrkräften wissenschaftsbasierte Konzepte zur Förderung leistungsstarker und potentiell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler zu entwickeln. Wir erwarten uns davon einen Schub für die Schul- und Unterrichtsentwicklung, der allen Kindern und Jugendlichen zugutekommt“, sagt die Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft.
Insgesamt 4,3 Millionen Euro fließen direkt an die Pädagogische Hochschule Karlsruhe, die an vier von 24 Teilprojekten inhaltlich beteiligt ist - mit Prof. Weigand sowie Prof. Dr. Carmen Spiegel und PD Dr. Beate Laudenberg vom Institut für deutsche Sprache und Literatur.
„Dass die Pädagogische Hochschule Karlsruhe die Koordination in diesem bundesweiten Projekt übernimmt, bestätigt unser hohes Niveau im Bereich Forschung. Ich freue mich sehr, dass ‚Leistung macht Schule‘ das Begutachtungsverfahren erfolgreich durchlaufen hat und schließlich zur Förderung ausgewählt wurde“, erklärt Klaus Peter Rippe, Rektor der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe: „Dieses wichtige Projekt hat das Potenzial, die Chancengleichheit an Schulen nachhaltig zu verbessern.“
Forschungsprojekt „Leistung macht Schule“ (LemaS)
Insgesamt 20 Hochschulen arbeiten im Verbund „Leistung macht Schule“ zusammen, um von 2018 bis 2022 wissenschaftlich fundierte und evaluierte Leitbilder für eine leistungsfördernde Schulentwicklung zu erarbeiten, um Schulnetzwerke aufzubauen und zu begleiten sowie den Bereich der Bildungsübergänge zu untersuchen. Außerdem sollen fachdidaktische Konzepte zur individuellen Förderung potentiell leistungsstarker Schülerinnen und Schüler erarbeitet werden. Alle 28 beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verfügen über Erfahrung in Zusammenarbeit mit Schulen und bündeln Expertise aus den Bereichen Bildungswissenschaft, Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik und Psychologie.
Bundesweit nehmen 300 Schulen mit den Klassenstufen 1 bis 10 an der Bund-Länder-Initiative teil - in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften, Deutsch und Englisch. Und zwar schulartenübergreifend. Besonderes Augenmerk gilt dabei Kindern aus weniger bildungsstarken Familien oder mit Migrationshintergrund. „Da soziale Benachteiligungen insbesondere beim Wechsel in weiterführende Schulen zum Tragen kommen, lassen sich Fördermaßnahmen am besten in einem alle Bildungsetappen umfassenden Verbund erforschen“, benennt Prof. Weigand ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal des Forschungsprojekts LemaS. Dabei soll die mit der wissenschaftlichen Prozessbegleitung verbundene Beratung und Unterstützung der Schulen immer im kontinuierlichen Austausch mit ihnen erfolgen. Durch so genannte Theorie-Praxis-Brücken, die für die optimale Verbindung von schulpraktischer Erfahrung und wissenschaftlicher Erkenntnis sorgen.
Am Projekt beteiligte Hochschulen:
- Freie Universität Berlin
- Humboldt Universität Berlin
- Technische Universität Braunschweig
- Justus-Liebig-Universität Gießen
- Pädagogische Hochschule Karlsruhe
- Universität Leipzig
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
- Universität Paderborn
- Universität Potsdam
- Universität Regensburg
- Universität Rostock
- Universität Trier
- Universität Tübingen
Kooperationspartner:
- Friedrich-Schiller-Universität Jena
- Universität Osnabrück
- Fachhochschule Münster
- Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg
- American Psychological Association (Washington DC)
Weitere Informationen auf www.lemas-forschung.de